Sommerfest des Berbers 2011 |
Donnerstag, 11. August 2011 |
Ein Bericht von Wiebke Kuhlenkamp zum BzRP-Sommerfest 2011 Die Bildergalerie zu diesem Ereignis finden Sie hier. Dieses Jahr fand das BzRP-Sommerfest vom 29. bis 31. Juli in Gemmenich und Plombières in Belgien statt.
Am Freitagabend trafen sich schon einige weit angereiste Berberfreunde zum Grillen bei Gaby. Und wir hatten Glück: Es war ein verhältnismäßig lauer Abend und so konnten wir noch lange draußen sitzen, schmausen und klönen. Unser algerischer Gast aus Tiaret zeigte uns Bilder seiner Pferde und Fotos aus dem Staatsgestüt Chaouchaoua. Am Samstag um 14 Uhr in der Herberge Home Franck in Gemmenich haben wir den Nachmittag mit einer kleinen Vorstellungsrunde begonnen. Dazu gab es leckeren Kaffee, Tee und Kuchen, ein warmer Empfang für alle Teilnehmer. Nebenbei erwähnt gab es nicht nur eine bunte Vielfalt an Teilnehmern, sondern auch an Einrichtungsgegenständen in der Herberge Franck. Die charmant - schrullige Mischung der Möbel und Wanddekorationen der letzten 7 Jahrzehnte und auch noch verschiedener Kulturkreise lud einige Besucher zu spontanen Zeitreisen ein. „Wie damals 1958 auf der Klassenfahrt!“ In unserem Appartement hingen die Bilder von Hindu Gottheit Shiva und von Maria mit dem Jesuskind wie selbstverständlich an einer Wand. Kitsch oder Kunst? Ich denke es war ein gutes Symbol für ein friedvolles Sommerfest.
Nach und nach trafen mehr interessierte Berberfreunde ein und Christopher Ludwig vom Gestüt Al Mansour konnte seinen Vortrag über den Araber im Berber planmäßig halten. Das war ein kurzweiliger und sehr informativer Bericht über die Entwicklung des Berberpferdes durch die Jahrhunderte in Zusammenhang mit dem Einfluss des Araberpferdes mit aussagekräftigen Fotos und Raum für Fragen und Diskussionen. Beim anschließenden Gestütsbesuch zeigte Chris uns einige Berberpferde von Al Mansour. Im Stand und in der Bewegung der Pferde konnten wir über Araberanteil und Abstammung rätseln, und uns dann auch wieder von Chris aufklären lassen. Danach fuhren wir zu Gabys idyllisch gelegenen Hof auf dem wir zuerst Tines Stuten sehen konnten, die dieses Jahr übrigens die einzigen Sommerfestbesucher auf Hufen waren. Da die Berberpferdedichte um Gemmenich herum allerdings so stark ist wie wohl nirgends sonst im deutschsprachigen Raum, war die geringe pferdische Beteiligung zu verschmerzen. Wir schauten uns die Jungpferde auf der Wiese an und auch Bariq, Gabys imposanter Berberwallach wurde bewundert. Wer auch sehr beeindruckte war Marco, der 33-jährige Haflinger, der immer noch fit ist, geritten wird und dabei noch sehr gut aussieht! Die Zeit verging schnell und wir machten uns wieder auf den Weg zur Herberge weil das Essen fertig war. Die MAESTRO Crew aus Liège servierte uns belgische und afrikanische Köstlichkeiten. Untermalt von afrikanischer Musik von CD ließen wir es uns schmecken und genossen den Abend mit allen Sinnen. Afrikafeeling im herbstlich kühlen Belgien. Dank der scharfen Sauce wurde auch noch dem letzten Durchgefrorenen warm. Nach einer recht kurzen Nacht bekamen wir in der Herberge morgens schon wieder lecker Essen. Dieses mal gesponsort und organisiert von Gaby. Merci beaucoup dafür, liebe Gaby! Du bekommst noch eine kleine Überraschung über Marion weil wir das Superfrühstück wirklich sehr geschätzt haben. Um 11 Uhr trafen wir uns wieder mit Chris auf Al Mansour, wo er uns seine Art des Jungpferdetrainings an verschiedenen Pferden im Alter von 3 Monaten bis zu 3 Jahren veranschaulichte. Verschiedene Ansichten wurden ausgiebig diskutiert und am Ende waren sich alle einig: Chris ist ein wahrer Horseman. An seiner fachkundigen und gefühlvollen Weise mit den Tieren umzugehen merkt man seine Begeisterung für das Pferdetraining und die Liebe zu den Tieren. Pferde, die so behandelt werden haben die besten Voraussetzungen, ein guter Begleiter für einen Menschen zu werden. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung berichten. Merci auch an Chris für seine schöne Demonstration und die geduldige Beantwortung aller Fragen! Der offizielle Teil war nun vorüber, es gab aber noch Reste des guten Essens vom Vorabend. Also setzten sich die Hungrigen und die Gourmets noch mal ins Auto und fuhren ab zur Herberge. Wir genossen abermals belgisch-afrikanische Gaumenfreuden und kamen zu dem Schluss, dass dies ein wirklich gelungenes Sommerfest war. |