Hengstkörungen im Jahr 2019 |
Sonntag, 05. April 2020 |
Bericht von Anne Erbrich. Für diese Zuchtsaison können wir noch auf zwei Ereignisse im Rheinischen Pferdestammbuch vom vergangenen Jahr aufmerksam machen, die uns zwei eingetragene Zuchthengste für das Zuchtbuch der Berber beschert haben und für die Züchter europaweit von Interesse sein könnten.
Der erste Termin war bereits am 20. Februar 2019: die Nachkörung aller Rassen außer Warmblut in Wickrath. Dabei stellten die Züchter bei kaltem, aber schönem Winterwetter eine Vielzahl von Hengsten unterschiedlicher Rassen vor.
Djerdjer al Mansour Berberhengst geboren 2013 von Jason de la Forêt aus der Karbala Chaouchaoua, vorgestellt durch Christopher Ludwig aus der Zucht der Familie Ludwig, konnte die renommierte Jury unter der Leitung von Fabio Ladwig überzeugen. Sein kompaktes berbertypisches Format mit geschwungener Oberlinie – wie nahezu die gesamte Nachzucht von JASON - getragen durch trockenes Fundament mit typischer Bewegungsdynamik verspricht ein bemerkenswerter Vertreter seiner Rasse zu werden. Als besonderer Bonus vereinen sich in ihm renommierte Zuchtlinien Algeriens mit großen Vertretern wie HAKEM , BOURBAKI, CHAMEL und OULED aus der sporterfolgreichen Mutterlinie der NEJMA.
Als Grau-Einzelträger und Agouti-Doppelträger steht dem ambitionierten Züchter mit DJERDJER nun ein Hengst rein algerischer Blutführung zur Verfügung, welcher auch bei Schimmelstuten zumindest durch die sichere Vererbung von Agouti und der 50% Chance auf Farbe, etwas Entspannung in die Problematik der Melanom-Risiken bringen kann.
Der zweite Termin fand am Sonntag 17. November, ebenfalls im nun herbstlichen Wickrath statt. Eine große Veranstaltung mit 54 vorgestellten Hengsten und 30 Körungen war der Rahmen, in dem ein Hengst der Rasse Araber-Berber im Zuchtbuch für Berberpferde, gezogen und vorgestellt von der Familie Ludwig, auftreten konnte. Ennour Benmenad al Mansour, 5jähriger Araber-Berberhengst 18,75% AV-Anteil von Lancelot d’Arbre mort aus der Orana al Mansour. Geprägt durch die Abstammung seiner Mutter, stellt sich mit Ennour nach langer Zeit wieder ein Hengst zur Verfügung, der mit weniger als 20% AV-Anteil die dominanten, berber-relevanten Typpunkte, starkes und trockenes Fundament, sowie das berbertypische Modell mit kurzen Röhrenknochen und perfekt gewinkeltem Oberschenkel auch mit einer seltenen Einzelaufhellung vereint.
Seine Qualität ist kein Zufall, da bereits in der Vergangenheit zu erkennen war, dass LANCELOT einen Teil der Berberpoints auf Stutenseite erheblich verstärkt bzw. fixiert. ORANA als eine der raren Stuten aus NAROUI, welche kein Schimmelgen trägt, kommt über die Mutterlinie der DAPHNIE V nun für Züchter auch das besondere Blut von INCH’ALLAH in einem vielversprechenden Hengst zum Einsatz. Ennour dürfte insbesondere interessant sein, um authentische Berbertypung, ansprechendes Format und Verbesserung des Fundaments mit dem Bonus der Farbe für Berber- und Araber-Berberstuten anzustreben. Für mehr Informationen können die Besitzer dieser Hengste kontaktiert werden. Djerdjer al Mansour hat seinen Platz auf dem Berbergestüt Al Zayzafoun der Familie von Glenck-Beck im Südschwarzwald gefunden und deckt dort ab der kommenden Saison im Natursprung. Von ihm steht auch Gefriersperma zugelassen für Europa und den Maghreb zur Verfügung. Ennour Benmenad bleibt auf dem Gestüt al Mansour. |